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Westernturnier

Die Teilnahme an einem Westernturnier ist immer wieder ein sehr interessantes und aufregendes Ereignis. Die Atmosphäre auf einem Westernturnier ist meist sehr freundlich und locker. Trotzdem bedeutet ein Turnier auch im Westernreitsport viel Vorbereitungsarbeit und Aufwand. Das Westernpferd muss genauso wie ein klassisches Englisch gerittenes Pferd für das Turnier vorbereitet, gewaschen und herausgeputzt werden. Die Ansprüche an den Reiter sind auch nicht zu unterschätzen. Je nach Leistungsklasse in der der Reiter starten will, sind bestimmte Ausrüstungsgegenstände und Kleidungstücke vorgeschrieben. Darüber sollte man sich natürlich rechtzeitig informieren.

Die folgende Auswahl stellt die bekanntesten Disziplinen auf Westernturnieren kurz vor:

Pleasure

In dieser Prüfung werden die Grundgangarten geprüft, sowie der Gehorsam des Pferdes. Die Reiter stellen Ihre Pferde in der Gruppe vor und reiten in der gleichen Richtung außen um die Bahn herum. Per Durchsage wird die Gangart vorgegeben: Walk = Schritt, Jog = langsamer Trab, Lope= langsamer Galopp. Gewünscht sind gelassene, entspannte Pferde, die am langen Zügel ohne deutliche Einwirkungen des Reiters in gleichmäßigem aber ruhigem Tempo laufen. Taktreinheit und losgelassene Bewegungen sind Voraussetzungen für eine gute Platzierung. In der Pleasure wird auch viel Wert auf eine besonders schöne Optik der Pferd-Reiter-Kombination gelegt. So wird darauf geachtet, dass die Pferde sauber sind und das Fell schön glänzt, aber auch das die Farben des Pferdes mit der Ausrüstung und der Kleidung des Reiters harmonieren.

Horsemanship

In der Horsemanship wird das Können des Reiters sowie der Gehorsam des Pferdes getestet. Die Horsemanship Prüfung besteht aus einer Einzelaufgabe und einer Gruppenaufgabe, die wie eine kurze Pleasure Prüfung aufgebaut ist. Die Richter bewerten die Einwirkungen und den Sitz des Reiters. Bei der Einzelaufgabe müssen die Reiter nacheinander eine vorgegebene Aufgabe erfüllen. Diese Aufgabe kann beispielsweise folgendermaßen aussehen:

Auch wenn sich diese Übung sehr einfach anhört, hat die Horsemanship-Prüfung doch so ihre Tücken. Zum einen warten die anderen Teilnehmer auf ihren Pferden am Startpunkt, sodass das Pferd des Teilnehmers der gerade dran ist, immer in Richtung der anderen Pferde tendieren wird. Außerdem muss die gesamte Übung in einem sehr langsamen Tempo und absolut exakt geritten werden. Zusätzlich muss der Sitz des Reiters möglichst perfekt sein und er sollte während der Übung nicht zu deutlich auf das Pferd einwirken. Die Einzelaufgabe dauert in der Regel nur ein paar Minuten und macht den größten Teil der Bewertung aus, daher sollte man sich auf diese Aufgabe besonders sorgfältig vorbereiten, denn man hat in der Prüfung nur ganz kurz Zeit sein Können zu zeigen. Die anschließende Gruppenaufgabe ist wie eine Pleasure aufgebaut und es werden wieder die Grundgangarten getestet diesmal jedoch mit Blick auf den Reiter und nicht, wie bei der Pleasure mit Blick auf das Pferd.

Trail

Beim Trail wird ein Hindernisparcours mit Stangen, Brücken, Tor und ähnlichem Durchritten. Je nach Schwierigkeitsgrad müssen die einzelnen Hindernisse im Schritt, Jog oder Lope überwunden werden. Das Pferd darf beim Überqueren der Stangen diese nicht berühren und bei dem Überwinden der Brücke, einem Holzpodest, nicht zögern oder ängstlich sei. Das Durchreiten des Tores ist eine weitere Herausforderung für Pferd und Reiter, da der Reiter das Tor während der ganzen Zeit festhalten muss, sodass die gedachten Rinder nicht mit dem Pferd durchs Tor passen würden. Um einen Trailparcours möglichst fehlerfrei zu durchreiten braucht man ein sensibles Pferd, das sich auch in langsamer Gangart exakt und ausbalanciert bewegen kann. Die Hindernisse müssen in einer vorgegebenen Reihenfolge und mit vorgegebenem Tempo vorwärts, seitwärts und auch rückwärts durchritten werden. Dabei kommt es darauf an, dass das Pferd Schritt für Schritt durch die Hindernisse geritten werden kann und das Pferd in jedem Fall ruhig und gelassen bleibt.

Western Riding

Die Western Riding ist eine der schwersten Disziplinen im Westernreiten und soll dabei leicht und flüssig aussehen. Bei der Western Riding werden im Lope, dem langsamen Galopp der Westernpferde, Schlangenlinien um Pylonen geritten, wobei bei jedem Richtungswechsel ein fliegender Galoppwechsel durchgeführt wird. Dieser langsame, versammelte Galopp mit den vielen kurz aufeinanderfolgenden Wechseln ist für Pferd und Reiter gleichermaßen anstrengend. Das Pferd muss eine sehr gut ausgebildete Muskulatur haben um bei dem niedrigen Grundtempo den Schwung nicht zu verlieren, sich um die Pylonen zu biegen und die Galoppwechsel sauber und flüssig auszuführen. Der Reiter muss sich konzentrieren und im richtigen Moment den Galoppwechsel einzuleiten, das Tempo zu halten und das Pferd genügend anzutreiben, ohne dass es zu schnell wird oder seinen Takt verliert. Um eine gute Western Riding Prüfung zu absolvieren braucht man also nicht nur ein gut ausgebildetes und trainiertes Pferd, sondern auch sehr viel Körperbeherrschung und Konzentration. Bei einem perfekt vorbereitetem Pferd-Reiter-Paar sieht eine Western-Riding leicht und harmonisch aus. Die Hilfen des Reiters sollten möglichst nicht zu sehen sein. Wichtig für die Bewertung sind vor allem auch die punktgenauen und sauberen fliegenden Galoppwechsel an den Pylonen.

Reining

Die Reining ist die Königsdisziplin des Westernreitens und entspricht einer Westerndressur. Bei der Reining geht es darum ein perfekt ausgebildetes, leicht an den Hilfen stehendes Pferd zu präsentieren, das wendig und schnell ist und sich jederzeit kontrollieren lässt. Dabei ist es besonders wichtig, dass das Pferd so weit ausgebildet und trainiert ist, dass es sich selbst trägt und nicht auf der Vorhand läuft. Gerade bei den geforderten Stops, Rollbacks und Spins muss das Pferd für die richtige Ausführung der Übungen das Gewicht auf die Hinterhand verlagern können. In den Einsteiger und Anfängerklassen geht es weniger um hohe Geschwindigkeit oder schnelle Drehungen als vielmehr darum zu zeigen, dass man das Pferd zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle hat, das man einen festen und ausbalancierten Sitz hat und alle Aufgaben exakt reiten kann. Daher sollte man auf dem Turnier lieber etwas langsamer und dafür genauer und sauberer Reiten, als zu viel Geschwindigkeit zeigen zu wollen und dadurch Fehler zu machen. Gerade bei den Stops macht es in den Anfängerklassen mehr Eindruck, aus geringerer Geschwindigkeit einen sauberen Stop zu zeigen, bei dem das Pferd den Rücken wölbt, die Hinterhand untersetzt und den Kopf tief hält. Verlangt man dagegen von dem Pferd zu schnell zu viel, kommt es häufig zu unschönen Bildern mit Pferden die ohne Untertreten der Hinterhand stoppen, das Maul aufreißen oder durch zu viel Zügelung den Kopf hochreißen. Auf einem Turnier eine saubere Reining zu reiten macht hingegen sowohl dem Reiter als auch den Zuschauern Freude und bietet einen gute Trainingsmotivation.

Für welche Disziplinen man sich letztendlich bei einer Turnierteilnahme entscheidet hängt von den persönlichen Vorlieben und natürlich nicht zuletzt vom Ausbildungsstand des Pferdes ab. Da die Prüfungen selbst nur wenige Minuten dauern, macht es durchaus Sinn sich für mehrere Disziplinen anzumelden. Bei guter Vorbereitung ist ein Turniertag weder für den Reiter noch für das Pferd zu stressig, auch bei der Teilnahme an drei oder mehr Prüfungen. Wichtig ist bei der Turnierteilnahme immer die gründliche Planung und Vorbereitung, und das man mit Spaß an der Sache ist. Gerade die ersten Westernturniere sollten als Abwechslung zum Trainingsalltag genutzt werden und auch um die eigenen und die Fähigkeiten des Pferdes besser einschätzen zu können. Wenn dann am Ende des Turniertages noch ein paar gute Platzierungen dabei rauskommen, freut man sich natürlich umso mehr.